Rückblick Sitzung Schulausschuss 20.11.2024
von Patricia Gerlings-Hellmanns
Rückblick Schulausschusssitzung am 20.11.2024
BVK begrüßt Elternbeteiligung am Schulausschuss
Die Bürgervereinigung Kerken (BVK) freut sich sehr, dass an der gestrigen Schulausschusssitzung zahlreiche Eltern der Grundschulen teilgenommen haben. Auch Mitarbeitende der Caritas, die derzeit die Nachmittagsbetreuung der Kinder in den Grundschulen übernimmt, waren anwesend.
Grund für die rege Beteiligung war der Tagesordnungspunkt „Ausschreibung des offenen Ganztagsangebots und Fortführung der verlässlichen Grundschule“. Sowohl die Elternvertreter als auch die BVK hatten sich nach Bekanntwerden des Tagesordnungspunkts für die Fortführung und Flexibilisierung der Betreuung in der verlässlichen Grundschule eingesetzt.
Die Fraktionsvorsitzende der BVK, Patricia Gerlings-Hellmanns, nahm hierzu ausführlich Stellung und betonte, dass das Angebot der verlässlichen Grundschule vielen Familien ermögliche, Beruf und Familie besser zu vereinbaren und dringend aufrechterhalten und flexibler gestaltet werden müsse. Sie verwies zudem darauf, dass andere Kommunen bereits flexiblere Betreuungsformen anbieten, die außerdem deutlich kostengünstiger seien als in der Gemeinde Kerken. Aus Sicht der BVK sollten Politik und Verwaltung die Bedürfnisse der Familien stärker in den Fokus rücken und ein qualitativ hochwertiges, aber auch bezahlbares Betreuungsangebot in Kerken gewährleisten.
Gerlings-Hellmanns argumentierte außerdem, dass die Leistungen der Caritas nach ihren Recherchen nicht zwingend alle fünf Jahre neu ausgeschrieben werden müssen, sofern keine grundlegenden Änderungen im Betreuungsangebot erfolgen. Eine qualitativ hochwertige Betreuung und ein stabiles Umfeld für die Kinder sollten oberste Priorität haben. Häufige Wechsel der Bezugspersonen seien aus Sicht der BVK nicht sinnvoll. Zudem sei die derzeitige Ungewissheit auch für die Mitarbeitenden der Caritas belastend.
Wie bereits vor der Sitzung berichtet, hatte die BVK eine Änderung der Beschlussvorlage an die Verwaltung und die anderen Fraktionen übermittelt. Da jedoch viele Fragen noch ungeklärt waren, wurde der Tagesordnungspunkt ohne Beschluss in die nächste Sitzung des Gemeinderates vertagt. Allerdings wurde die Verwaltung unter anderem beauftragt, zu prüfen, ob eine Vertragsverlängerung mit der Caritas um ein weiteres Jahr rechtlich möglich sei und dem Rat die Möglichkeit biete, in Ruhe nach einer guten Lösung zu suchen. Außerdem soll die Verwaltung bei umliegenden Kommunen wie Rheurdt, Kevelaer und Straelen erfragen, wie dort die Betreuung in der verlässlichen Grundschule organisiert und finanziert wird.
Sachstandsbericht zur Zukunft des Gesamtschulstandorts Kerken
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war der von der BVK eingeforderte Sachstandsbericht zur Zukunft der Robert-Jungk-Gesamtschule. Grund für diesen Antrag sind seit Jahren rückläufige Anmeldezahlen sowohl für die Klassenstufe 5 als auch für die Oberstufe am Standort Hüls. Vor einigen Tagen teilte die Stadt Krefeld mit, dass aufgrund zu geringer Schülerzahlen in der Klasse 11 eine zeitnahe Verteilung der Schüler dieses Jahrgangs auf andere Schulen notwendig sei. Ob im kommenden Schuljahr eine Wiederaufnahme der Oberstufe möglich sein wird, ist derzeit ungewiss.
Der Bürgermeister berichtete, dass es ein Gespräch mit der Stadt Krefeld gegeben habe. Dabei wurde vereinbart, zu Beginn des nächsten Jahres gemeinsam mit der Bezirksregierung eine Beratung über die Zukunft der Gesamtschule durchzuführen, um deren Fortbestand zu sichern. Die Verwaltung wies darauf hin, dass die letzten fünften Klassen geburtenschwache Jahrgänge umfassten. Aus Sicht der BVK spiegelt sich dies jedoch nicht in den Schülerzahlen der Grundschulen wider.
Allerdings konnten unsere Ausschussmitglieder die Argumentation des Bürgermeisters nicht nachvollziehen, dass durch die Rückkehr der Gymnasien von G8 zu G9 seiner Meinung nach nun wieder mit steigenden Schülerzahlen in den Oberstufen zu rechnen sei.
Unsere Fraktionsvorsitzende Patricia Gerlings-Hellmanns, die bis Sommer dieses Jahres acht Jahre lang den Vorsitz der Schulpflegschaft der Gesamtschule innehatte, appellierte eindringlich an Verwaltung und Ratskollegen, gemeinsam mit Schulleitung, Elternvertretung, Politik, Schulträgern und der Bezirksregierung eine Lösung zu erarbeiten. Ziel müsse es sein, den Fortbestand der Schule langfristig zu sichern.
Einladung zum interfraktionellen Austausch
Aufgrund der Dringlichkeit und Wichtigkeit der beiden Themen hatte die BVK-Fraktion die anderen Fraktionsvorsitzenden nach der Schulausschusssitzung zu einem interfraktionellen Austausch eingeladen. Neben der BVK nahm jedoch lediglich die Fraktionsvorsitzende der Freien Bürgervertretung Kerken daran teil. Die übrigen Fraktionen von CDU, SPD und Grünen blieben der Einladung fern, obwohl auch die Elternvertreterin, die die Elternumfrage und den Antrag der Eltern eingereicht hatte, zu der Besprechung eingeladen war und teilgenommen hat.
Die BVK bedauert das Fernbleiben der anderen Fraktionen sehr. Aus BVK-Sicht ist es nicht zielführend, die Verwaltung mit diesen wichtigen Aufgaben allein zu lassen. Die gewählten Bürgervertreterinnen und -vertreter müssen gemeinsam klare Rahmenbedingungen festlegen und definieren, welche Aufgaben die Verwaltung umzusetzen hat.
Die BVK setzt sich dafür ein, dass Kerken auch in Zukunft eine Gemeinde bleibt, die ein hohes Bildungsniveau sowie flexible und zuverlässige Betreuungsmöglichkeiten bietet. Nur so kann unsere Gemeinde für junge Familien attraktiv bleiben und die Lebensqualität für Bürgerinnen und Bürger nachhaltig gesichert werden.