Antrag Bürgerinformation zu Grund- und Hochwasser (Wasserwirtschaft) in der Gemeinde Kerken
von Patricia Gerlings-Hellmanns
Antrag: Bürgerinformation zu Grund- und Hochwasser (Wasserwirtschaft) in der Gemeinde Kerken
Antrag:
Durch die seit langem anhaltenden hohen Grundwasserstände sind viele Bürger und Grundstücksbesitzer in den Niederungen betroffen und kämpfen mit nassen Kellern und vernässten Grundstücken. Vielerorts im Gemeindegebiet sieht und hört man Pumpen laufen, die in die Ortskanalisation oder Gräben entwässern.
Derzeit besteht eine große Unsicherheit in der Bevölkerung beim o.g. Thema durch mangelnde leicht auffindbare Informationen. Daher sehen wir hier die Notwendigkeit zu einer gebündelten Information der Bürger in unserer Gemeinde.
Wir bitten daher um folgende Aktionen:
Die Verwaltung stellt in Form einer öffentlichen Veranstaltung den Sachstand vor, gerne unter Beteiligung der zuständigen Wasserverbände / Aufgabenträger. Hierbei sollen folgende, wesentliche Punkte enthalten sein:
- Vorstellung Fließsystem Niers und ihrer Nebenflüsse.
- Erläuterung der Aufgaben zur Gewässerunterhaltung mit Nennung der zuständigen Aufgabenträger und der Überwachungs- und Genehmigungsbehörden.
- Sachstand Niederschlag und Grundwasser in der Region und im Gemeindegebiet Kerken. (Hohe Grundwasserstände und hohe Wasserstände in den Vorflutern auf Basis langandauernder Niederschläge mit extremen Gesamtniederschlagsmengen 2023 / 2024)
- Erläuterung des Handlungsspielraumes der Gemeinde zur wasserwirtschaftlichen Vorsorge mit Nennung konkreter Maßnahmen, die durchgeführt wurden und ggf. noch in Planung sind, auch als Beteiligter anderer Aufgabenträger.
- Hinweise zum Objektschutz vor Starkregen, Sanierung feuchter Keller (Verweis auf Informationsangebote z.B. Verbraucherzentralen usw.). Im besten Fall trägt ein Referent einer unabhängigen Beratungsstelle vor.
- Bereitstellung der Informationen auf der Homepage mit einer sinnhaften Verschlagwortung für die Suche auf der Startseite kerken.de.
- Übersichtliche Vernetzung der Themen zur Klimafolgeanpassung.
Begründung:
Aufgrund der mit dem Klimawandel einhergehenden Erhöhung der globalen Durchschnittstemperaturen und den daraus folgenden veränderten Wetterbedingungen sind in Zukunft vermehrt stabile Wetterlagen wie z.B. lange Trockenheit oder andauernde Niederschläge oder Starkregenereignisse in unserer Region zu erwarten.
In den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 haben wir reale Dürreperioden erlebt, mit einem Trockenfallen vieler kleiner Fließsystem einschließlich z.B. der Nette bei Wachtendonk. In dieser Zeit war die Landwirtschaft gezwungen die Feldlagen stark zu bewässern, um größere Ernteausfälle zu vermeiden.
Die Niederschläge seit Mitte 2023 hingegen haben zu einem Allzeithoch bei den Regenmengen geführt mit der Folge langanhaltender hoher Grundwasserstände.
Diese betreffen viele Bürger in unserer Gemeinde.
Im Rahmen der verschiedenen Aktionen bei unterschiedlichen Aufgabenträgern zur Klimafolgeanpassung nimmt die Bürgerinformation einen hohen, wesentlichen Stellenwert ein. Leider sind Informationen auf der Homepage der Gemeinde Kerken Mangelware. Bei der Suche zu den Schlagwörtern Grundwasser, Hochwasser, Klimafolgen sind keine verwertbaren Informationen zu finden. Nur bei Starkregen wird auf die Verbraucherzentrale verwiesen. Diese bietet hier ein breites Informationsspektrum. Dieses sollte weiter vernetzt werden.
Es ist uns klar, dass Privatpersonen aus den betroffenen Siedlungsgebieten eigene Maßnahmen an ihren Gebäuden treffen und bezahlen müssen. Jedoch stehen die Kommunen und der Kreis Kleve ebenfalls in der Verantwortung, sich auf diese Veränderungen im Rahmen der Daseinsvorsorge vorzubereiten und geeignete Klimaanpassungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen zu minimieren und somit die Resilienz der Siedlungsgebiete zu stärken.